Wirkung musikalischer Prägung von Schülergruppen
Wirkung musikalischer Prägung von Schülergruppen in Vergangenheit und Gegenwart
Die
Komponistin und Musikpädagogin Barbara Wendtland war fast ihr ganzes
Berufsleben lang Musiklehrerin an der Dietzenbacher
Heinrich-Mann-Schule. In diesen fast 25 Jahren hat sie neben ihrer
Lehrtätigkeit im Fach Musik Musicals, klassische Opern, Konzerte und
Werke aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte aufgeführt. Das
Konzept war meistens Jahrgangsübergreifend (Kl.5-13), oft auch
Fächerübergreifend angelegt (mit Kollege aus den Bereichen Kunst, Sport,
Fremdsprachen ect.). Die Elternschaft wurde dabei im „SELF-Chor“ mit
eingebunden. Auch heute noch hat die HMS eine lebendige
Musikfachschaft, die immer wieder mit Konzerten glänzt und so eine
schöne Abwechslung in den Schulalltag bringt. Sommer- und
Weihnachtskonzerte sind feste Bestandteile im Schulkalender und bringen
hierbei die Schüler aller Jahrgangsstufen zusammen, die abends ihren
Eltern, Mitschülern, Lehrern und Interessierten ihr Können zeigen
dürfen. Darüber hinaus können die Jung-Musiker ihre Fähigkeiten in
verschiedenen Musik-AGs schulen und verfeinern und damit ihrer
Leidenschaft nachgehen. Neben der musikalischen Ausbildung war und ist
hierbei auch die Identifizierung der Schüler mit „ihrer Schule“ ein
wichtiges pädagogisches Anliegen.
Gerade in den letzten Monaten zeigten sich die langfristig andauernde Wirkungen solcher Bemühungen bei ehemaligen Schülern der HMS, die dort schon vor vielen Jahren das Abitur gemacht hatten. Nach der Schullaufbahn haben einige Schüler/innen Musik zum Beruf oder zu einem wichtigen Lebensinhalt neben anderer beruflicher Tätigkeit gemacht. Die Aufführung des großen Luthermusicals „Martin Luther – Fest im Leben“ von Barbara Wendtland, das im Juni in Dietzenbach in der ausgebuchten Waldkapelle uraufgeführt wurde (drei Vorstellungen), war durch die Anzahl der 60 Mitwirkenden ebenso beeindruckend wie durch die Qualität der Darbietungen. Die Hauptrollen (Martin Luther, Katharina von Bora und ein fiktiver Reisender) wurden mitreißend und musikalisch wie darstellerisch kompetent von 3 ehemaligen HMS-Schüler/innen übernommen. Auch im Chor sangen Mitglieder aus dem ehemaligen Schulchor mit. Der „Jugendliche Luther“ ist aktuell Schüler der HMS, ebenso gehören der größte Teil seines fiktiven „Freundeskreises“ und einige Angehörige des Kinderchores zur Schulgemeinde (Kl.5 – 9). Die Vorbereitung und Durchführung des Musicalprojekts zog sich über einen Zeitraum von ca. 18 Monaten hin und erforderte also einiges an Durchhaltevermögen und Begeisterung für Musik. Diese Eigenschaften können in Schulen geweckt und gefördert werden, denen neben der Ausbildung in anderen Fächern die musische Bildung ein Anliegen ist, für das teilweise auch organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden müssen.
Die ehemaligen Schüler/innen, inzwischen längst als Juristin, Professor und Bibliothekar erfolgreich in ihren Berufen tätig, haben sich im Laufe der Einstudierungsphase, positiv gefühlt, um „20 Jahre zurückversetzt“ und genossen die Musical-Solidargemeinschaft wie damals in ihrer Schulzeit gemeinsam mit den anderen Mitwirkenden. Ein weiteres „Highlight“ für die Musical-Company ist eine Wiederholung der Aufführung in Mainz am 2. September 2017 um 16.30 Uhr in der Lutherkirche, Zitadellenweg 1. Wer also die Uraufführung verpasst hat, kann sich das geistreich-humorvolle Musical dort ansehen. Der Eintritt zu dieser unterhaltsamen Veranstaltung ist frei, um Spenden wird am Ausgang gebeten.