Schüler der H-M-S Wichteln für Kinder in Armut

An deutschen Schulen wird das Wichteln immer häufiger in der Vorweihnachtszeit praktiziert, so auch von den Schülern und Schülerinnen der Heinrich-Mann-Schule in Dietzenbach. Unglücklicher Weise steigt mit vermehrtem Wichteln ebenfalls die Einfallslosigkeit der gewichtelten Geschenke. “Letztes Jahr teilte ich jedem Kind einen Namen eines anderen Schülers zu. Es dauerte daraufhin weniger als drei Minuten und jedes Kind wusste bereits wer ihm ein Geschenk machen wird. Obendrauf bestanden die Geschenke ausschließlich aus entweder Süßigkeiten, oder Hygieneartikeln”, bemängelte Beate Knecht, die Klassenlehrerin der 9aG der Heinrich-Mann-Schule. Dies war der Auslöser das Schenken im Jahr 2017 ein wenig anders anzugehen. Zwei Schulklassen der HMS verzichteten auf das Wichteln und spendeten ihre Geschenke an die Aktion “Weihnachten im Schuhkarton” der Organisation “Geschenke der Hoffnung”. Statt Schokolade und Duschgel wurden Gebrauchsartikel, wie z. B. Zahnbürsten, Zahnpasta, Kinderkleidung, Spielzeug, Stifte und Hefte in weihnachtlichem Papier eingepackt und in Schuhkartons für Kinder in Not gepackt. Etwas Schokolade durfte natürlich auch eingepackt werden- es ist ja schließlich Weihnachten. Die Organisation “Geschenke der Hoffnung” (Operation Christmas Child) beliefert Gemeinden im Osten Europas, von Waisenhäusern und Krankenhäusern bis hin zu verarmten Familien, mit den Überraschungspaketen, um Weihnachtsatmosphäre zu verbreiten.
“Es fühlt sich toll an etwas Gutes für andere Kinder zu tun, die wirklich gar nichts haben. Zu Hause haben wir so viel Spielzeug und bekommen auch viele Geschenke von den Verwandten an Weihnachten. Aber am coolsten fand ich das Packen im Klassenraum”, sagte eine Schülerin der 9aG (14) der Heinrich-Mann-Schule. Die Klasse veranstaltete eine Packparty, an der sie in Gemeinschaft die Geschenke in Geschenkpapier eingepackten und in Schuhkartons für den Versand verstauten. Hierbei lernten die Jungen und Mädchen nicht nur das Gemeinschaftsgefühl kennen, sondern auch gleich das Verpacken und Schleife binden. Etwas, das in der Vergangenheit anscheinend vorwiegend von der Mutter zu Hause übernommen wurde. In der Schule soll man ja auch fürs Leben lernen.