Projekttag „Toleranz und Diskriminierung in der Gesellschaft“ mit der Klasse 9aG

Am Mittwoch, 1. Juni fand in der Klasse 9aG der Heinrich-Mann-Schule kein gewöhnlicher Unterricht statt. Denn dieser Tag sollte unter der Überschrift „Toleranz und Diskriminierung in der Gesellschaft“ stehen. Um die Tatsache zu unterstreichen, dass es kein gewöhnlicher Schultag sein sollte, fand das Event nicht im Klassenraum statt, sondern in der benachbarten Helen-Keller-Schule. Einen gelungenen Start bildete das gemeinsame Frühstück. Frisch gestärkt und motiviert ging es dann an die inhaltlichen Schwerpunkte des Tages.

Zunächst durften sich die Schüler an einer Talkshow beteiligen. Dabei wurde über das Thema diskutiert, wie weit Humor gehen darf und wann er als diskriminierend wahrgenommen werden kann. Dabei tauschten die Schüler sehr konstruktiv verschiedene Standpunkte aus.

Im nächsten Teil beschäftigten sich die Schüler mit dem Toleranzbegriff. Neben einer Definition sammelten sie einige Wörter, die sie mit dem Begriff „Toleranz“ assoziieren.

Auch das Thema Geschlechtergerechtigkeit stand auf dem Plan. Ist das Nutzen von Gendersprache, also Begriffen wie „Schüler*innen“ die gerechtere Form, weil sie alle Geschlechter beinhaltet, oder ist gerade das Gegenteil der Fall, da dieser Begriff die Menschen nach Geschlecht kategorisiert. In dieser Diskussionsrunde gab es jedoch eine Besonderheit. Die Schüler sollten nicht für ihre eigene Meinung argumentieren, sondern stattdessen aus der gegenteiligen Perspektive argumentieren. Auf diese Art sollte geübt werden, andere Positionen aufgreifen und auch besser verstehen zu können.

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es viele verschiedene Meinungen und Perspektiven. Manchmal verstehen wir das Verhalten von anderen Menschen nicht, weil wir Situationen aus einem anderen Blickwinkel betrachten. So kann die gleiche Situation von verschiedenen Personen ganz anders bewertet werden. Dies untersuchten die Schüler anhand einer kurzen Geschichte. Anschließend durften sie selbst in verschiedene Rollen schlüpfen und mit einem Standbild versuchen, die Gefühle ihrer jeweiligen Rolle zum Ausdruck zu bringen.

Am Nachmittag wurde dann thematisiert, wie es dazu kommt, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft radikalisieren. Dies geschah anhand eines Interviews mit einem jungen Mann, der zunächst mit 14 in die Jugendorganisation der AfD eingetreten und 6 Jahre später wieder ausgetreten war.

Die Ergebnisse des Tages wurden schließlich zusammen festgehalten und die Klasse einigte sich auf ein gemeinsames Fazit:

Ein friedliches Zusammenleben in einer Gemeinschaft ist nur dann möglich, wenn wir einander tolerieren, selbst wenn unsere Ansichten verschieden sind.