HMS-Schüler gegen Plastikmüll

6,4 Millionen Tonnen Plastik landen laut Schätzungen jährlich im Meer und 75% des Mülls in der Nordsee sind Plastikteile, die Jahrhunderte brauchen, um sich zu zersetzen, haben Schüler der Arbeitsgemeinschaft Historisch-politische Bildung (HiPo-AG) der Heinrich-Mann-Schule (HMS) bei Recherchen herausgefunden. Doch was kann man tun, um Plastikmüll zu vermeiden? Diese Frage stellte sich die die AG und entwickelte die Idee, mithilfe eines selbstgedrehten Magazinbeitrags auf das Problem aufmerksam zu machen und einen Müllvermeidungsplan für die Schule zu entwickeln.

Das Projekt liegt der Gruppe, die sich unter der Leitung von Marina Brügge und Julia Scheuermann bereits in der Vergangenheit für den Umweltschutz eingesetzt hat, sehr am Herzen, denn das hohe Plastikmüllaufkommen im Meer, haben sie gelernt, hat gravierende Folgen: Seevögel verhungern, da sie das Plastik mit Futter verwechseln, Meerestiere verfangen sich in Plastikmüll und ertrinken. Zudem haben sich bereits riesige Müllstrudel im Meer gebildet. Weiterhin befinden sich in jedem Meerestier Mikroplastikteilchen, die in der Nahrungskette und somit auch auf unseren Tellern landen. Zudem steht Plastik im Verdacht, gravierende Gesundheitsschäden zu verursachen. Die knappe Ressource Erdöl wird benutzt, um den Stoff herzustellen, das uns das Leben im wahrsten Sinne des Wortes “erleichtert” Flaschen, Tüten, Becher, Tintenpatronen und viele weitere Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs bestehen aus Plastik, stellten die Schüler fest.

Schnell war klar, dass die Schülergruppe etwas gegen das Problem unternehmen möchte. Unter dem Motto “WIR gegen Plastikmüll” wurde unter der Leitung der Lehrerin Marina Brügge ein Konzept erarbeitet. Der Beschluss, einen Magazinbeitrag zu drehen, um durch die Wahl des Mediums Jugendliche anzusprechen, war schnell gefasst. Hierfür wurde zunächst recherchiert, dann ein Drehplan mit Storyboard entworfen und daraufhin der Beitrag gedreht, der einen Infobeitrag, eine Talkrunde, eine Straßenumfrage und Tipps zur Müllvermeidung beinhaltet.
Im Zuge der Arbeit an den Beitrag reifte zudem die Idee, nicht nur zu informieren, sondern auch selbst aktiv etwas gegen das Problem zu unternehmen und zum Handeln zu motivieren. Gemäß dem Motto “global denken, lokal handeln” entschloss sich die AG daher, einen Müllvermeidungsplan für die Schule zu entwickeln, um allen Mitgliedern der Schulgemeinde Tipps zur Müllvermeidung an die Hand zu geben jedem solle es ermöglicht werden, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, möglichst nachhaltig mit unseren Ressourcen umzugehen und Umwelt, Tier und Mensch zu schützen, so der Wunsch der Schülergruppe.

Am 14.3. traf sich die AG mit ca. 50 freiwilligen Schülerinnen und Schülern aus den 8. und 9. Klassen sowie den E-Phasen der Schule, um ihren Magazinbeitrag zu präsentieren, über das Problem zu sprechen und gemeinsam einen Müllvermeidungsplan zu erarbeiten. Die freiwilligen Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 13 und 19 Jahren arbeiteten unter der Leitung der AG-Schüler engagiert mit. “Brotdosen benutzen und keine Frühstücksbeutel mehr kaufen”, “Pfand auf Trinkpäckchen erheben”, “eigene Trinkbecher mitbringen”, “nachfüllbare Tintenpatronen verwenden” so lauten nur einige Vorschläge. In den nächsten Wochen wird die AG prüfen, welche Vorschläge umsetzbar sind und den Müllvermeidungsplan entwickeln.
Im Zuge der letzten Jahre habe die Schülergruppe durch die Arbeit an verschiedenen Projekten zum Thema Umwelt- und Tierschutz ein hohes Verantwortungsbewusstsein entwickelt nicht nur für sich und ihre Umwelt, sondern auch für nachfolgende Generationen und die Erfahrung gemacht, dass man durch eigenes Handeln etwas bewegen könne, informiert Lehrerin Brügge. Auch zukünftig wolle sich die Schülergruppe daher für den Schutz von Umwelt, Tier und Mensch einsetzen.