Gegen Politikverdrossenheit

Politikprojekt Bundestagswahl 2017″ des PoWi-LKs Q1 der HMS

Politikverdrossenheit ist momentan wohl eines der führenden Worte, wenn es um Politik und die bevorstehende Bundestagswahl geht. Viele Bürger wissen nicht, wem sie ihr Vertrauen schenken wollen, dies hängt maßgeblich auch daran, dass sie sich nicht wirklich über die einzelnen Parteien und deren Wahlprogramme informieren. So liegt die Anzahl der Wähler, die noch unentschieden sind, bei etwa 40%. Viele glauben, sie können mir ihrer Stimme am Ergebnis sowieso nichts ändern doch falsch gedacht, jede Stimme zählt, und nur wer wählt, kann die Zukunft Deutschlands beeinflussen und hat dann ein Recht, seine möglicherweise vorhandene Unzufriedenheit zu äußern. Kein wahlberechtigter Bürger sollte sich die Chance entgehen lassen, durch seine Wahlstimme die Zukunft seines Landes nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen. Eine weitere Herausforderung bei der diesjährigen Wahl ist ganz klar der die Gesellschaft beeinflussende Rechtspopulismus. Viele Bürger stören sich an der vermeintlichen Ununterscheidbarkeit der etablierten Parteien, dass es kaum noch klare Unterschiede in den Wahlprogrammen und Leitlinien der Parteien gebe. So wird der Wahlkampf oftmals als langweilig und nichtssagend bewertet, und auch das TV-Duell zwischen Merkel und Schulz wurde weniger als Duell statt Duett bewertet. Dies führt dazu, dass Parteien wie die AFD, die sich klar von den anderen Parteien unterscheiden, Zulauf bekommen, der zum Teil auch einfach aus Protestwählern besteht, die deutlich machen wollen, dass die etablierten Parteien auf ihre Ängste und Sorgen stäker eingehen und wieder eine stärkere Auswahlmöglichkeit bei den Themen bieten sollten. Jeder sollt wählen gehen, um nicht durch das Nichtwählen die rechten und zum Teil radikalen Parteien indirekt zu unterstützen. Man muss das höchste Gut die Demokratie und die damit einhergehende Volkssouveränität – stärken und verteidigen.
Die Politik&Wirtschafts-Leistungskurse Q1 und Q3 der Heinrich-Mann-Schule haben sich in den letzten Wochen im Politik&Wirtschaft-Unterricht gemeinsam mit ihrer Lehrerin, Julia Scheuermann, intensiv mit den führenden Parteien beschäftigt. Die Wahlprogramme, die Spitzenkandidaten, die Grundsatzprogramme, aktuelle Wahlplakate wurden analysiert und die unterschiedlichsten Wahlwerbemittel in Gruppen bearbeitet und innerhalb des Kurses intensiv diskutiert. Dies führte dazu, dass die Schüler/innen sich einig waren, dass man als Wähler eigene Initiative zeigen muss, um sich zu informieren und somit seine politische Meinung und Vorstellung zu festigen.
Daneben haben die beiden Leistungskurse sowie die 10cR von Michael Löhr am Projekt der Juniorwahl 2017 teilgenommen und den Wahlakt in all seinen Schritten simuliert und damit an dem überregionalen Wahlprozess der Schulen teilgenommen. Sie haben den Wahlschein ihres Wahlkreises erhalten und in nachgebauten Wahlkabinen und Wahlurnen ihre Stimmen abgegeben. Wahlhelfer aus dem Kreis der Schüler/innen haben die Wahl geleitet und am Ende auch eine Auswertung der Klassenwahl vorgenommen und die Wahlscheine anschließend zum Wahlbüro der Juniorwahl nach Berlin geschickt. Mit Veröffentlichung der Hochrechnungen der Bundestagswahl am 24.09. können die Schüler/innen auch die Hochrechnungen ihrer eigenen Wahl im Internet verfolgen. Dies sollen sie dann auch mit den tatsächlichen Wahlergebnissen vergleichen und auch herausfinden, wie die Wahlbeteiligung in unterschiedlichen Bundesländern und bei verschiedenen Altersgruppen ausgeht.
Man muss sich informieren, um informiert zu sein. Nur wer weiß, welche Auswahlmöglichkeiten es gibt, kann die für sich richtige Entscheidung treffen. Alle Wähler/innen sollten sich an dem Projekt des Leistungskurses der HMS ein Beispiel nehmen. Man muss gegen die weitverbreitete Politikverdrossenheit vorgehen. Man muss für das Land etwas tun, und das geht in diesem Fall nur über den Wahlgang am 24.09. Man sollte als politisch-informierter Wähler zur Wahlurne gehen und so die Zukunft Deutschlands mitentscheiden.