Demokratie stärken mit den „Wählern von morgen“

Laut Lena Drevlak sei die politische Bildung an Schulen besonders in unserer heutigen Zeit von großer Bedeutung. Gemeinsam mit Ines Wiegner, Aurélie Tulatz und Fiona Döringer debattiert sie zur Streitfrage „Sollen Bundestagabgeordnete regelmäßig Fragestunden an Schulen durchführen?“. Lena vertrat hier gemeinsam mit Fiona auf der Pro-Seite den Standpunkt, dass besonders die „Wähler von morgen“ mehr für Demokratie und Politik begeistert werden müssten. Dazu gehöre laut Fiona auch die Möglichkeit, direkt mit Bundestagsabgeordneten in Kontakt zu kommen.

Diese Debatte fand im Rahmen unseres Schulfinales von Jugend debattiert am Donnerstag, 25.01.2024 statt und zeigte allen Anwesenden nochmal, wie wichtig es ist, bereits in der Schule Demokratie aktiv zu leben. Mit dem Übertitel „Demokratie sucht Mitstreiter“ kamen so an diesem Abend Schüler und Schülerinnen der Einführungsphasen und des Jahrgangs neun zusammen, um an den Finaldebatten teilzunehmen. Die Pausen waren vom Diskurs zwischen den zahlreich anwesenden Schülern und Schülerinnen, Lehrkräften und Eltern über Demokratie an Schulen, in der Gesellschaft sowie die Debattenfragen geprägt. Begleitet wurde dieser Austausch durch eine Plakatausstellung, in der alle ihre Gedanken, Anregungen und Fragen eintragen konnten.

Wie ist eine Debatte nach Jugend debattiert aufgebaut?

Die Debattenfrage enthält immer eine Maßnahme, die eine Veränderung des Ist-Zustands anregen möchte, und wird im Rahmen des Schulwettbewerbs von Jugend debattiert vorgegeben. So debattierte der Jahrgang neun zur Frage „Soll Mobbing an Schulen härter bestraft werden?“. Die Debatte nach Jugend debattiert besteht aus drei Phasen: In der Eröffnungsrunde hat jeder Debattant zwei Minuten, um die Maßnahme genauer vorzustellen, erste Fragen zu stellen und bereits Argumente zu benennen. Im zweiten Teil der Debatte findet eine 12-minütige freie Aussprache zwischen allen Beteiligten statt. Hier werden Fragen beantwortet, weitere Argumente eingebracht und besonders auf die Gesprächsführung und das Aufeinander-Eingehen der Debattanten geachtet. Die Debatte endet mit einer Schlussrunde. Hier fassen alle in je einer Minute die Debatte aus ihrer Sicht zusammen und bringen ihr wichtigstes Argument nochmal vor. Nach diesem Verfahren wurde die Debatte bereits in den Wochen zuvor im Klassenwettbewerb eingeführt. Am Donnerstag nahmen alle Klassensieger am Halbfinale teil und die vier Punktbesten jedes Jahrgangs standen dann in der Finaldebatte am Abend.

Wie geht es weiter?

An dem Abend fanden die Finaldebatten der ersten und zweiten Altersgruppe statt. Nach jeder Debatte zog sich die Jury, bestehend je zwei Lehrkräften und Schülerinnen sowie dem Jury-Vorsitzenden Marcel Hinderer, Trainer bei Jugend debattiert, zur Beratung zurück. Nach einem Austausch im Publikum über die Debattenfrage und das Thema Demokratie betrat dann die Jury die Bühne. Marcel Hinderer fasste die Debatte zusammen und jeder Debattant erhielt von einem der Jurymitglieder ein persönliches Feedback. Abschließend verkündete Herr Hinderer die Platzierung und die Projektlehrkräfte Franziska Rücker und Rüdiger Kling überreichten die Preise und Urkunden. In der Altersklasse 1 der Jahrgänge 8 bis 10 zeichneten sich besonders Stella Zimmermann und Azra Dogan aus der Klasse 9cG aus. Stella beeindruckte besonders durch starke Argumente und einen gute Gesprächsführung. Sie erreichte Platz 1, dicht gefolgt von Azra auf Platz 2 und Tim auf Platz 3. Dunja aus der Klasse 9aG belegte den vierten Platz in dieser Altersgruppe.

In der zweiten Altersgruppe der Jahrgänge aus der Sekundarstufe II sah das Publikum eine sehr ausgewogene Debatte und die Juroren taten sich bei der Platzierung der Debattantinnen schwer. Schließlich sah die Jury die Vertreterinnen der Contra-Seite leicht vorne und vergab den ersten Platz an Aurélie Tulatz, dicht gefolgt von Ines Wiegner auf dem zweiten sowie Lena Drevlak auf dem dritten Platz. Fiona Döringer belegte dabei den vierten Platz. Marcel Hinderer betonte jedoch, dass sich diese Platzierung nur um eine Momentaufnahme handle und sich die Reihenfolge dieser starken Debattantinnen in einer Neuauflage wieder komplett drehen könne.

Mit diesem rundum gelungenen Schulfinale, das zudem noch von einigen der künftigen Abiturientinnen und Abiturienten mit Kuchen und Getränken versüßt wurde, legte die Heinrich-Mann-Schule den Grundstock, sich als Jugend-debattiert-Schule zu etablieren. Die gehaltenen Debatten können zudem zuversichtlich stimmen, dass die HMS auch künftig sprachgewandte Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die Demokratie hervorbringen wird.