Der Einstellungstest

Wenn es um die Einstellung künftiger Azubis geht, verlassen sich viele Unternehmen nicht nur auf die Auswahl nach den Noten im Zeugnis oder den Eindruck, den ein Bewerber im Vorstellungsgespräch macht. Bei immer mehr Unternehmen muss der Bewerber sich einem Test unterziehen, um in die nähere Auswahl kommen zu können.

Kenntnisprüfungen

Bewerber müssen häufig einen Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema schreiben und sich durch viele Grundrechnen – und Textrechenaufgaben durchquälen.

Daneben wird häufig das Allgemeinwissen abgeprüft (Erdkunde, Geschichte, Po-Wi usw.)

Rechtschreibkenntnisse werden gerne durch ein Diktat oder einen Lückentext überprüft und Allgemeinwissen durch Ankreuzaufgaben (Multiple-Choice-Aufgaben).

Im Buchhandel gibt es massenhaft Taschenbücher, mit deren Hilfe man sich auf solche Kenntnisprüfungen vorbereiten und ein wenig üben kann.

Psychologische Testverfahren

Während mit der Kenntnisprüfung abgeprüft wird, welches Wissen du schon mitbringst, haben psychologische Leistungstests ein anderes Ziel im Auge. Mit ihnen soll vor allem deine Begabung erfasst werden. Es geht häufig um die Bereiche logisches Denken, Sprachverständnis, Merkfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit. Hier will man rausfinden was du für ein Typ bist. Man will z.B. herausfinden, welche Eigenheiten und Vorlieben du hast und zu welchem Verhalten du neigst. Meist geht es um Fragebögen, in denen du dich durch Ankreuzen vorgegebener Antwortmöglichkeiten selbst einschätzt. Psychologische Testverfahren bestehen meist aus zwei Hauptbestandteilen:

1. Psychologische Selbsteinschätzungsverfahren

Umgang mit Zahlen, räumliches Vorstellen, technisches Grundverständnis,

2. Psychologische Leistungstests

Beispiele von Testfragen bei Magazin FOCUS und hier

Häufig ist dabei der Taschenrechner nicht erlaubt. Zu viele Schüler fallen durch diese Tests durch, weil sie es einfach nicht mehr gewohnt sind, Brüche oder Prozente ohne Taschenrechner auszurechnen. Viele Betriebe wollen sich vor allem einen Eindruck von den vorhandenen Schulkenntnissen (z.B. Rechnen und Deutsch) zu verschaffen.

Praktische Tests

Vorwiegend in gestalterischen und einigen handwerklichen Berufen unterziehen die Schulen und Betriebe dich gerne Tests, die berufswichtige praktischen Fähigkeiten abfragen. (Augenmaß , geschickte Fingerfertigkeit, Kreativität). So ist es z.B. im Bereich Medien – Grafik – Design üblich, dass du zunächst eine Mappe mit eigenen Arbeiten einreichen musst und dann in noch in mehrstündigen Auswahlverfahren vor Ort deine kreativen Fähigkeiten beweisen musst. Willst du z.B. Musiker oder Schauspieler werden, musst du vorspielen.

Assessment-Center

Ins Deutsche übersetzt bedeutet “to assess” soviel wie “bewerten, beurteilen, einschätzen”. Bei einem Assessment-Center werden das Verhalten der Bewerber bei mehreren Übungen von mehreren Beobachtern gleichzeitig beobachtet. Dies kann für mehrere Bewerber gleichzeitig oder auch nur für einen einzelnen (Einzel-Assessment-Center) durchgeführt werden. Als Beobachter werden in den meisten Fällen erfahrene Führungskräfte, Personalfachleute oder Psychologen eingesetzt. Ein Assessment-Center kann zwischen einem und drei Tagen dauern. Mitunter wird der klassische Begriff AC (Assessment-Center) durch andere Begriffe ersetzt. So kann dieses Verfahren auch Gruppenauswahlverfahren, Vorstellungsgespräch mit Übungsrunden, Auswahltag, Informationstag, Gruppeninterview etc. genannt werden.