Starkes Zeichen für Gleichberechtigung und Gewaltprävention: „HeRoes“-Projekt an der HMS

Von Mai bis Juni 2025 wurde in allen 7. Klassen das vielfach ausgezeichnete und bundesweit etablierte Gewaltpräventionsprojekt „HeRoes – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre! Für Gleichberechtigung“ durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, patriarchale Rollenmuster zu hinterfragen, Gleichberechtigung zu fördern und Jugendlichen eine klare Haltung gegen jede Form von Unterdrückung zu vermitteln.

Im Mittelpunkt des Programms steht das Prinzip der Peer-Education – junge Männer aus sogenannten Ehrkulturen wurden vor ihrem Einsatz als „HeRoes“ intensiv geschult und befassten sich im Rahmen ihrer Ausbildung ein Jahr lang mit Themen wie Ehre, Menschenrechte und Demokratie. Nach erfolgreicher Zertifizierung geben sie ihre Erfahrungen als Rollenvorbilder in Form von Workshops an Schülerinnen und Schüler weiter. Mit theaterpädagogischen Elementen werden an die Klasse angepasste Themen wie Extremismus, Gewalt und Geschlechterrollen altersgerecht und lebensnah bearbeitet.

Ein zentrales Element des Workshops war eine von den „HeRoes“ selbst entwickelte Theaterszene, in der ein von Gewalt geprägter familiärer Konflikt rund um traditionelle Rollenbilder und Ehrvorstellungen thematisiert wurde. Im Anschluss daran fand ein angeleiteter Austausch über alternative Handlungsmöglichkeiten statt, woraufhin eine veränderte Version der Szene mit den selbst entwickelten Ideen gespielt wurde – dieses Mal mit einer respektvollen und gewaltfreien Lösung. Eine weitere Methode war eine Abfrage, bei der die Jugendlichen ihre persönliche Haltung zu Aussagen rund um Gewalt, Ehre und Gleichberechtigung einnehmen und begründen sollten. Diese Methode eröffnete einen offenen und respektvollen Austausch und regte zur Selbstreflexion an.

 „Die Arbeit mit außerschulischen Partnern wie dem „HeRoes“-Team ist für uns von zentraler Bedeutung“, betont Marina Brügge, Präventionsbeauftragte der HMS. „Gerade durch Peer-Education gelingt es, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen – das schafft Vertrauen sowie Räume für Selbstreflexion und Entwicklung. Unsere Schülerinnen und Schüler profitieren enorm von authentischen Vorbildern, die sich glaubwürdig für demokratische Werte einsetzen. Es ist uns wichtig, ihnen Mut zu machen, sich aktiv für eine gerechte und demokratische Gesellschaft einzusetzen.“

Die teilnehmenden Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer lobten, dass schülernahe Sprache, relevante Themen sowie die Persönlichkeiten der HeRoes die Schülerinnen und Schüler abgeholt und zum Nachdenken angeregt hätten. Sie sprachen sich für eine Fortsetzung der Kooperation aus. Aus diesem Grund solle das mit dem Hessischen Präventionspreis sowie dem Hessischen Sozialpreis ausgezeichnete Programm auch im kommenden Jahr wieder in den 7. Klassen der HMS stattfinden, berichtet Brügge.