Essen wie auf der ISS

Kosmonauten-Gulasch aus der Tube oder doch lieber frisch gekocht? Dieser Frage stellten sich die Schüler und Schülerinnen der Astronauten-AG der Heinrich-Mann-Schule. Ihre Kursleiterin, Petra Carbon, hatte für das Testessen eine Original-Tube mit „Fleisch und Gemüse“ bestellt, die in Russland speziell für die Kosmonauten auf der ISS (Internationale Raumstation) hergestellt wurde. Auch der Nachtisch hatte eine weite Reise hinter sich: Gefriergetrocknete Erdbeeren und Sandwich-Eis aus amerikanischer Produktion. Solche gefriergetrockneten Nahrungsmittel waren bereits bei den frühen Mercury und Apollo Missionen an Board.

Die „HMS-Astronauten“ waren anfangs etwas skeptisch. Jeder hatte so seine Vorstellung, wie das Essen aus der Tube aussehen und schmecken würde. Jeder bekam einen Teller mit Nudeln. Auf die eine Seite des Tellers kam das frisch gekochte Gulasch sowie Erbsen und Karotten und auf die andere Seite etwas Kosmonauten-Gulasch. Vorsichtig wurde probiert und dann die Tube bis zum letzten Krümel ausgequetscht. Denn die Kosmonauten-Nahrung schmeckte hervorragend! Kein Wunder, denn laut Pierre Kynast, dem Inhaber von „Weltraumladen.com“, der die Weltraumnahrung nach Deutschland importiert, darf in die Kosmonauten-Nahrung nur reine Bio-Qualität. Ganz anders als im „amerikanischen Nachtisch“. Erinnerten die getrockneten Erdbeeren noch an die Originalfrucht, sorgte das „Sandwich-Eis“ für einen wahren Zuckerschock mit seltsamem Mundgefühl.



In den nächsten Wochen beschäftigt sich die Astronauten-AG weiter intensiv mit dem Leben auf der ISS, bevor die Arbeit im Wildbienengarten weitergeht. Denn die nächste Versuchsreihe mit „Space Seeds“, also „Weltraumsamen“ ist schon in der Planung. Aber nicht nur in der Astronauten-AG sind die ISS und das Weltall an der Heinrich-Mann-Schule allgegenwärtig. Aktuell fliegen 30 selbstgemalte „Klassenselfies“ aus ganz Deutschland mit Matthias Maurer auf der ISS um die Erde. Vier davon kommen aus Dietzenbach (Astronauten-AG der HMS, und je eins aus der Astrid-Lindgren-Schule, der Dietrich-Bonhoeffer-Schule und der Regenbogenschule). Zwei selbstprogrammierte Programme aus dem MINT-Kurs 6bG werden von Matthias Maurer auf einem CalliopEO auf der ISS abgespielt werden. Mehrere MINT-Kurse entwickeln für den Wettbewerb „Space for Change“ aktuell Projekte zum Klimawandel, basierend auf Satellitenbildern. Das nötige Rüstzeug, wie das Finden eines passenden Satellitenbildes, das Bearbeiten z. B. mit Falschfarben und das Interpretieren von Daten, haben sie sich vorab in E-Learning-Modulen selbst beigebracht.