„Die Tüte“ sensibilisiert Zehntklässler für die Gefahren von Drogen
Wie schnell Jugendliche in eine Sucht geraten können und welche Folgen das mit sich bringt, machte das Galli Theater Wiesbaden allen zehnten Klassen der HMS mit dem Stück „Die Tüte“ eindrucksvoll bewusst. Im Rahmen des Präventionsprogramms gastierte das Theater bereits zum zweiten Mal an der Schule – und hinterließ einen bleibenden Eindruck.


Das Theaterstück thematisiert die Gefahren und Verlockungen des Drogenkonsums und zeigt, wie schleichend Abhängigkeit entsteht. Im Mittelpunkt des Stücks steht Freddy, ein Jugendlicher, der Zuflucht vor den Herausforderungen des Alltags sucht. Zunächst sind es Süßigkeiten und Zigaretten, später Alkohol und schließlich Marihuana, die ihm dabei helfen, der Realität zu entfliehen. Erst spät erkennt er, welche Auswirkungen dies auf seine sozialen Bindungen hat und welche Chancen er verpasst hat. Am Ende dieses Erkenntnisprozesses steht die Entscheidung: Er will raus aus der Sucht zurück in die Wirklichkeit!
Das Stück setzt auf einer Ebene an, die Jugendliche unmittelbar erreicht. Sie sehen in Freddy eine Figur, die ihnen ähnlich ist: Er ist ein junger Mensch mit Träumen, aber auch Unsicherheiten. „Dieses Identifikationspotenzial vermittelt Inhalte emotional und macht sie greifbar“, betonte Marina Brügge, Beratungslehrerin für Suchtprävention und Organisatorin der Veranstaltung.
Nach der Aufführung konnten die Schülerinnen und Schüler in Workshops mit dem Schauspieler und Mitarbeitenden des Theaters ins Gespräch über das Gesehene kommen. In Rollenspielen und Diskussionen wurden eigene Haltungen reflektiert und Strategien für den Alltag eingeübt. „Die theaterpädagogische Nachbereitung ist für die Präventionsarbeit entscheidend. Uns ist wichtig, dass die Inhalte nicht nur abstrakt bleiben, sondern dass Handlungskompetenz erworben wird, das eigene Abgrenzen geübt und auch dafür sensibilisiert wird, Auffälliges im eigenen Umfeld zu erkennen. Suchtprävention bedeutet, Lebenskompetenzen zu stärken“, erklärte Brügge.
Die Resonanz der Schülerinnen und Schüler war durchweg positiv. Viele zeigten sich beeindruckt von der Authentizität der Aufführung und fühlten sich zum Nachdenken angeregt. Mit dieser Veranstaltung setzt die Schule ein klares Zeichen: Suchtprävention ist ein zentrales Thema, das Jugendlichen frühzeitig Orientierung und Unterstützung geben soll.
